Zur Findung einer neuen Schulschrift



Bis anhin galt in der Schweiz meistens als verlangte, zu lernende Norm-Schulschrift die von Paul Hulliger kreierte, auch "Schnürlischrift" genannte Schulschrift, welche sich u.a. durch eine totale Verbundenheit aller Buchstaben auszeichnet, deshalb für viele SchülerInnen auch schwierig zu erlernen ist.

Es besteht nun die Bestrebung, eine neue Schulschrift zu kreieren. Als zur Diskussion stehender Vorschlag gilt v.a. der Vorschlag von Herrn E. Meier und seiner neuen "Basisschrift".

Verschiedenste Fachleute befassen sich mit der Erprobung und überprüfung dieser Basisschrift, aber meist fehlt leider noch der Einbezug der graphologischen Fachexperten!

Paul Hulliger beschwerte sich bei der Einführung der Schnürlischrift, dass die Graphologen sich mit 3-5 jähriger Verspätung, erst nach der gesamtschweizerischen Einführung zu Worte gemeldet hätten. Dieses Schicksal wollen wir diesmal nicht wiederholen.. Und daher melden wir uns zu Worte.

Der spezifische Bereich, wo nur die Graphologie Auskunft geben kann ist: welche unbewussten Botschaften über die Bildung der (Wunsch-) Persönlichkeit geben wir mit den Formungen, Bewegungen, Raumgestaltungen der Schulschrift an die Schüler? Diese Wunschpersönlichkeit wird auf neurologischem Wege, ausgehend von der Motorik der Hand dem Gehirn und mithin auch der Seele übermittelt.

Das heisst also, wenn wir eine bestimmte Schulschrift vorschreiben, müssen wir wissen, was wir dabei unbewusst übermitteln. Dafür aber ist allein die Graphologie, welche die in der Schulschrift verlangten Formungen, Bewegungen und Gestaltungen zu deuten weiss, zuständig.

Der Einbezug der Graphologie bei der Findung einer neuen Schulschrift ist deshalb unerlässlich!

Denn sonst könnte man sagen: "Denn sie wissen nicht, was sie tun!"


Sind z.B. in der Schulschrift bestimmte, nach rechts auslaufende Enden vorgeschrieben, so geben wir dem Lernenden die unbewusste Botschaft, dass durchaus eine gewisse extravertierte Aktivität, Initiative (bis Aggression) im Kontakt erwünscht ist in der Ausbildung des eigenen Charakters.

Sind z.B. in der Schulschrift viele Schnörkeleien vorhanden (wie in der alten Schnürlischrift v.a. bei den grossen Anfangsbuchstaben), so vermitteln wir die unbewusste Botschaft, dass viel Detailliebe, Ausschmückung beim Auftreten und Repräsentieren erwünscht ist, was bis zu Umständlichkeit, komplizierten "Mödelis" und verschrobener Selbstdarstellung führen kann. Die neue Basisschrift tendiert hier wohl berechtigterweise und dem modernen Zeitgeist entsprechend zu mehr Vereinfachung und Schnörkellosigkeit. Aber die Gestaltung der grossen Anfangsbuchstaben wirkt in der Basisschrift zu zögerlich, karg und unbeholfen. Es fehlt jeder dynamische und selbstsichere Schwung, was wir wohl bei unserem Auftreten in unserer Zeit doch auch nicht beabsichtigen!?

Der nachfolgende kritische Text zur Basisschrift entstand aufgrund genauester graphologischer Analyse der Basisschrift in allen Details, aufgrund mündlicher Gruppengespräche der Graphologischen Arbeitsgruppe Zürich und wurde von Susann Küng schriftlich festgehalten. Weitere Teilnehmer dieser Arbeitsgruppe sind Esther Dürr, Vera Tobler, Elsbeth Schreiber. Fachliche Leitung: Ines Grämiger.

Dieser Text soll ein erster interdisziplinärer Input der Graphologie sein zuhanden der Gremien, welche sich mit einer neuen Schulschrift befassen.

Das Ziel ist nicht das Entweder-Oder : entweder Schnürlischrift oder Basisschrift.

Das Ziel könnte sein, zu einer dritten Lösung zu gelangen, bei der die Formungen, Bewegungen und Raumgestaltungen auch graphologisch reflektiert wurden, sodass der unbewusst übermittelte Inhalt der Botschaften an die Seelen der Schüler betreffend Ausbau der Persönlichkeit auch bewusst von unserer jetzigen Gesellschaft und den Fachleuten bejaht werden kann - mit dem Bewusstsein: wir wissen, was wir tun!

Der Text nennt nur die wichtigsten Gesichtspunkte. Weitere Detailpunkte könnten auf anderem Wege mit der Arbeitsgruppe weiterbesprochen werden, falls dies gewünscht wird. Der Kontakt zur Arbeitsgruppe kann via Ines Grämiger hergestellt werden.

Wir hoffen auf ein reges Interesse der verantwortlichen Gremien und auf einen fruchtbaren, interdisziplinären Austausch und Dialog in der Zukunft.

Ines Grämiger, Mai 2010







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