Zur Vernetzung mit der Stiftung Deutsches Holocaust-Museum

Der Stifter der „Stiftung Deutsches Holocaust-Museum“(Zentrum für Dokumentation und Information über Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Lern- und Forschungsstätte für Frieden und Humanität), Herr Dr. Hans-Jürgen Hässler, Hannover, schreibt in den Mitteilungen Nr.6. März 2008 (S. 42) zur Vernetzung mit I.Grämiger / Institut ISCHAP Folgendes:

Herzlicher Dank an Frau Ines Grämiger, Zürich

Ines Grämiger, langjährige Mitarbeiterin der Stiftung Leopold Szondi-Institut in Zürich, Schweiz, unterstützt seit Jahren die Initiative zur Gründung des geplanten Deutschen Holocaust-Museums. Im Dezember 2006 hat Frau Grämiger bei einem „Friedens-Treff“ in Zürich die Konzeption des von der Stiftung Deutsches Holocaust-Museum geplanten Museums ausführlich vorgestellt und um Spenden aufgerufen. Sie schreibt über die Resonanz dieses Informationsabends:

Bei der Vorstellung dieses Museums-Konzepts und der darauffolgenden Runde am Frie-dens-Treff, wo jeder seine persönliche Involvierung und Betroffenheit zum Thema schil-derte, war die Atmosphäre unerhört dicht und nachdenklich. Es gab ein durchgehendes Ja zu diesem umfassenden Konzept, welches nicht in der Vergangenheit oder an der Schuldfrage hängen bleibt, sondern welches in die Gegenwart und in die Zukunft verweist und möchte, dass die Menschheit für den Frieden lernt – auch aus schrecklichen Szenarien heraus. Es war mir darum eine grosse Freude, dieses Projekt in dieser aufmerksamen und intensiven Runde vorzustellen.

Ich persönlich bin sehr betroffen vom Thema dadurch, dass ich wissenschaftliche Mitarbeiterin des Ungaren Leopold Szondi, des Tiefenpsychologen und Schicksalspsychologen, war. Dieser hat selber als Opfer im Konzentrationslager Bergen-Belsen mit seiner ganzen Familie, seinen zwei pubertierenden Kindern, über 5 Monate gelebt, wurde dann von Schweizer Fachleuten gerettet und verbrachte die Jahre bis zu seinem Tod im Exil in Zürich.

Ich befinde mich zudem aber auch auf der Schnittstelle zwischen Opfern und Tätern, weil ich nicht nur die Nachwirkungen und Leiden der Familie Szondi (den Suizid des Sohnes von Leopold Szondi, den Tod seiner Tochter) während meiner Tätigkeit am Szondi-Institut in Zürich mitbekommen habe, sondern weil Leopold Szondi in Blind-Diangostik auch den Szondi-Test des Schreibtischtäters Adolf Eichmann während dessen Prozess in Jerusalem ausgewertet und teilweise veröffentlicht hat in seinem Buch „Kain – Gestalten des Bösen“. Weitere wissenschaftliche Forschungen und Auswertungen meinerseits in diesem Bereich stehen noch an.

Die Stiftung Deutsches Holocaust-Museum bedankt sich sehr herzlich bei Frau Grämiger für ihr Engagement.

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