Was ist Schicksalspsychologie?
(Kurzinfo)

  • Schicksalspsychologie oder Schicksalsanalyse ist eine Lehre der Tiefenpsychologie / Psychoanalyse,
  • basiert auf den psychoanalytischen Lehren von S. Freud, C.G. Jung, A. Adler u.a., wurde von ihrem Begründer zu einer geeinten Tiefenpsychologie integriert – aber auch erweitert und ergänzt.
  • Der Begründer ist Leopold Szondi:
leopold_szondi
  • ungarischer Arzt, Psychiater, Konstitutionsforscher und Heilpädagoge – und v.a. Tiefenpsychologe
  • 1893 (11. 3.) in Nytra geboren – 1986 (93 J)
  • 1946 – 1986 (bis zu seinem Tode) im Schweizer / resp. Zürcher „Exil“
  • 2006 wurde L. Szondi zusammen mit seinem Sohn Peter mit der Benennung des „Szondiweges“ in Zürich geehrt.
  • ab 1970 Gründer des Szondi-Institutes in Zürich (Ausbildungsstätte für Psychologen, Psychotherapeuten, Berater, teilw. FMH für Aerzte)(Nähe Toblerplatz in Richtung Zoo: Krähbühlstr. 30, 8044 ZH)
  • L. Szondi hatte eine ganzheitliche heilpädagogische, psychotherapeutische und genetische Konzeption – und war Vordenker und Wegbereiter für moderne Disziplinen wie Soziobiologie, Psychiatrie, Psychotherapie und Gestalttherapie.
  • Er war auch Erforscher des familiären Unbewussten (ergänzte das persönliche Unbewusste nach S. Freud und das kollektive Unbewusst nach C.G. Jung).
  • Er befasste sich deshalb insbesondere auch mit den familiären Ahnen, dem Stammbaum/Genogramm (nicht nur mit den Bluts- sondern auch den Wahlverwandten).
  • Er unterscheidet zwischen Zwangschicksal (= Wiederholung des Schicksals kranker Ahnen, kranken Erbes) und Freiheitsschicksal (Ueberwindung des Wiederholungszwanges von Erbkrankheiten – durch Transformation von krank gelebten in gesund gelebte Bedürfnisse in der Psychotherapie).
  • Er beschäftigt sich aber auch v.a. mit den Wahlneurosen (Wiederholung von unglücklichen Liebeswahlen) und deren Heilung.
  • Seine Lehre ist vorwiegend eine (Trieb-) Bedürfnislehre, eine Lehre über die 8 (respektive 16 Grundbedürfnisse) jeden Menschens und deren Manifestationen in gesunden, kranken Formen und spezifischen Tätigkeiten / Berufen / Hobbys.
  • Diese Bedürfnisse (mit genetischem wie erworbenem Aspekt) sind wahllenkend..
  • Als Hauptgrundsatz gilt: Wahl macht Schicksal.
  • Die verschiedenen Wahlformen sind Berufswahlen – Krankheitswahlen – Todeswahlen- und Liebeswahlen, – auch asoziale Wahlen in der Kriminologie.
  • Szondi betonte die Bedeutsamkeit der richtigen Berufswahl als Präventive gegen Krankheit und begründete damit eine schicksalspsychologische Berufsberatung für die Volksgesundheit.
  • Er begründete auch eine spezielle Schicksalspsychologische Kriminologie / Forensik mit tiefenpsychologischen Täter- und Opferanalyse und Präventionsberatung gegen Rückfälle.
  • Die Bedürfnisse manifestieren sich in sämtlichen Phänomenen des Menschen und der Umwelt.
  • Training im schicksalsanalyspsychologischen Denken ist immer auch eine Wahrnehmungsschulung (die Schulung, diese 8 Bedürfnisse in allen konkreten Phänomenen des Lebens zu erkennen, diese quasi zu signieren- verwandt mit der Denkweise der Signaturenlehre von Paracelsus)
  • Es gibt auch eine spezifisch schicksalspsychologischen Ansatz in der Traumdeutung (in Ergänzung zur klassischen psychoanalytischen Methode). Die 8 Bedürfnisse werden im Traum eruiert und gedeutet. Aber auch Ahnen können in speziellen Ahnenträumen auftreten.
  • Die Schicksalspsychologie verfügt über eine spezielle tiefenpsychologische Diagnostik – den Szondi- Test, welcher:
  • a) die Bedürfnisse (in Qualität und Quantität – ähnlich wie eine biorhythmische Kurve aufzeigt)
  • b) eine differenziert Charakteranalyse und Persönlichkeitsanalyse ermöglicht
  • c) aber auch auf Erbmöglichkeiten und das familiäre Unbewusste hinweisen kann.
  • Die Schicksalspsychologie / Schicksalsanalyse als Heilungsmethode umfasst:
  • a) Psychoanalytische Langzeittherapie
  • b) aber auch schicksalspsychologische Kurzzeittherapie
  • c) Traumdeutungen
  • d) Spezifische schicksalspsychologische Beratung / Couching / Supervision
  • e) schicksalspsychologische Testdiagnostik (Charakter- und Persönlichkeits- sowie Bedürfnisanalysen)
  • f) erzieherische / psychagogische Trainings (wie Arbeitstrainings, Realisierungstrainings, Trainings zum Aufbau fehlender Strukturen etc.)
  • Der wichtigste Heilungsansatz ist die Lehre der Transformation von krank und asozial gelebten Bedürfnisse in gesunde, soziale Tätigkeiten in Beruf, Hobby und Alltag (Lehre des Operotropismus)
  • Die Humanisierung/Sozialisierung von krankmachenden Bedürfnissen ist das Ziel jeglicher Therapie, Beratung, Psychagogik.
  • Um in Krankheit gelebte Bedürfnisse transformieren zu helfen, steht der Schicksalsanalse eine höchst differenzierter Gesundheitslehre /Salutogene sowie eine Krankheitslehre / psychiatrische Neurosenlehre zur Verfügung.
  • Dieses Wissen, welche Bedürfnisse in welchen Krankheiten ausgelebt werden – und in welche Tätigkeiten sie stattdessen umgewandelt werden können, (um kreativ und möglichst gesund gelebt zu werden), ist unerlässlich für die Arbeit der Schicksalsanalyse.
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